US-Aktien bleiben trotz politischer Unsicherheiten attraktiv. Vermögensverwalter setzen auf strategische Flexibilität und Stabilität in ihren Depots.
Am 7. April sackte der Dax kurzzeitig bis auf 18.490 Punkte ab. Heute, vier Wochen später, steht er schon wieder bei mehr als 23.000 Punkten. Die Rekordfahrt geht weiter. Oder doch nicht? Wie umgehen mit solchen Ausschlägen an der Börse und einem amerikanischen Präsidenten, der immer wieder mit großen Worten die Kurse bewegt?
Das Münchener Institut für Vermögensaufbau hat in einer Studie auf 118 Seiten die Aufstellung von 62.800 Depots von 187 Vermögensverwaltern analysiert. Auftraggeber war die V-Bank, Marktführer als Depot- und Abwicklungsbank für Vermögensverwalter in Deutschland. Die Auswertung liegt der F.A.Z. vorab vor, und sie zeigt nicht nur den Status quo, sondern auch die Entwicklung der vergangenen Jahre. Und darin liegt vielleicht die zentralste Botschaft, die da lautet: Stabilität.
Diese zieht sich auch durch die vielen Antworten, die Vermögensverwalter auf die Frage gaben, was sie Anlegern in einer Situation raten, in der das Vertrauen in die Weltleitwährung Dollar infrage gestellt wird und die wertvollsten Aktiengesellschaften der Welt mal eben zwanzig, dreißig Prozent Kursverluste gegenüber ihren Höchstständen verbuchten.
Nicht von langfristigen Anlagestrategie abbringen lassen
Thomas Gundermann von der Taunus Investments aus Bad Homburg drückt es so aus: „Lassen Sie sich nicht von Ihrer langfristigen Anlagestrategie abbringen. Bewahren Sie Ruhe, bleiben Sie investiert, und nutzen Sie die gefallenen Kurse für Aufstockungen oder die Erhöhung der Aktienquote.“
Sven Albrecht, Geschäftsführer und Gründer der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung & Family Office aus Hamburg, formuliert es ähnlich: „Ruhe bewahren – aber nicht passiv bleiben.“ Sein Haus habe schon Ende des vergangenen Jahres begonnen, die Liquiditätsquote zu erhöhen und die Gewichtung der USA sowie besonders zinssensibler Technologiewerte zu reduzieren. „Diese Entscheidungen haben wir nicht aus Panik getroffen, sondern weil unser Risikoindikator erhöhte Schwankungsanfälligkeit signalisiert hat.“
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