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Die Rückkehr der Vergessenen

In diesem Jahr gehören europäische Finanzwerte zu den am besten laufenden Aktien. Dabei hatten Investoren lange Zeit einen Bogen um die Branche gemacht. Die Neubewertung birgt Chancen – aber auch Risiken.

Es ist die Anleger-Überraschung des Jahres: Aktien europäischer Banken gehören 2025 bislang zu den meistgefragten Börsentiteln. Im Deutschen Aktienindex Dax stellt die Commerzbank mit einem Plus von rund einem Drittel einen der Top-Werte, nicht weit dahinter folgt der große Konkurrent, die Deutsche Bank, mit einem Zuwachs von fast einem Viertel. Die Deutsche Bank hat damit den höchsten Börsenwert seit 2015 erreicht, die Commerzbank seit 2011. Ähnliches gilt für viele Finanzinstitute in Europa. Ein Jahrzehnt lang bewegten sich Bankaktien bestenfalls seitwärts. Nun scheint endlich ein Ausbruch aus der Stagnation zu gelingen.

Für Sparer mit etwas Mut könnten die Finanztitel einen Blick wert sein, denn gerade kommen mehrere Faktoren zusammen, die die Banken Europas als interessantes Investment erscheinen lassen – wenngleich Anleger gewisse Risiken im Auge behalten sollten. „Lange Zeit hatten Investoren einen weiten Bogen um europäische Banken gemacht“, sagt Mirko Hajek, Geschäftsführender Gesellschafter von Rheinische Portfolio Management in Köln. Das habe sich in der jüngsten Vergangenheit geändert. Als einen großen Unterschied nennt er das veränderte Zinsumfeld.

Von der Euro Schuldenkrise 2012 bis in die Corona-Zeit 2022 herrschte in der Alten Welt ein Regime der Null- oder Negativzinsen. Deponierten Finanzinstitute Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB), mussten sie dafür im Zweifel Strafgebühren zahlen. Heute gibt es für Guthaben bei der Zentralbank wieder Zinsen. Guthaben-Zinsen bieten die Banken zwar ihrerseits auch wieder ihren Kunden, jedoch meist nicht in der gleichen Höhe wie das, was sie von der EZB erhalten.

Aus dieser Differenz können die Geldhäuser Profit schlagen. Zwar sind die Leitzinsen von ihrem Gipfel im Frühjahr 2024 schon wieder etwas zurückgekommen. Nach langen Jahren der Dürre ist die Zinsmarge jedoch komfortabel genug, damit die Institute ihre Bilanzen stärken können. „Viele Banken haben ihr Eigenkapital saniert“, sagt Hajek. Da Investoren aus Übersee die Häuser lange Zeit ignorierten, sind die Konzerne nicht allzu hoch bewertet. Portfolioverwalter sehen daher weiteres Aufholpotenzial.

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