Eigentlich wollen Anleger mit Indexfonds ihre Risiken streuen. Doch bei Staatsanleihen kann genau das Gegenteil auftreten, wie das Beispiel der ETFs der Euro-Zone zeigt.
Für Investoren in französische Staatsanleihen war es ein Schock. Als Frankreichs Premierminister Sébastian Lecornu, gerade einmal wenige Wochen im Amt, am vergangenen Montag seinen Rücktritt erklärte, kletterten die Renditen zehnjähriger französischer Staatsbonds bis auf 3,59 Prozent. Spiegelbildlich fielen die Kurse.
Im Fall von Neuwahlen könnten die Risikoaufschläge für die Schuldtitel noch weiter steigen, warnte Anfang der Woche etwa Neil Mehta, Portfoliomanager bei RBC Bluebay Asset Management. Am Freitag ernannte Präsident Emmanuel Macron Lecornu erneut zum Premierminister. An den Anleihemärkten erholten sich die Bondkurse zunächst.
Nicht nur institutionelle Investoren, auch Privatanleger dürften die jüngste Zuspitzung der politischen Krise in Frankreich aufmerksam verfolgt haben – aus finanziellem Interesse. Denn in vielen börsengehandelten Indexfonds (ETFs) für europäische Staatsanleihen macht Frankreich das größte Gewicht aus, noch vor Italien und Deutschland.
Der Grund: die Methodik von Anleihe-Indizes, die diese ETFs nachbilden. Staaten mit den höchsten Schulden haben hier tendenziell den größten Anteil am Portfolio. Das kann zu einem ungewollten Klumpenrisiko führen. Das Handelsblatt zeigt, wie Anlegerinnen und Anleger gegensteuern können.
Laut Max Dundar, Portfoliomanager bei dem Vermögensverwalter Rheinische Portfolio Management, gibt es mehrere Optionen. So können Anleger das Länder-Klumpenrisiko mit Einzelländer-ETFs gezielt ausgleichen oder auf Indizes setzen, die die Gewichtung einzelner Emittenten begrenzen.
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