US-Präsident Donald Trump betreibt Außen- und Zollpolitik mit der Brechstange – und jahrzehntelange Partnerschaften stehen auf dem Prüfstand. Ausgerechnet Trumps Lieblingsfeind China könnte davon profitieren. Und noch mehr spricht derzeit für vorsichtige Investments in chinesische Aktien.
Im Wahlkampf hatte US-Präsident Donald Trump zwar ankündigt, wieder auf Zölle zu setzen – doch das Tempo, mit welchem der neue US-Präsident bewährte Handelspartnerschaften und Allianzen regelrecht demoliert, dürfte selbst pessimistische Beobachter verblüffen. Es geht um mehr als den Handel. Erst am Montag warnte die US-Handelskammer für die Europäische Union (EU), AmCham, dass durch Trump transatlantische Wirtschaftsbeziehungen mit einem Wert von 9,5 Billionen Dollar auf dem Prüfstand stehen.
In Europa wiederum mehren sich Boykotte von US-Produkten der Verbraucher, und Frankreichs Präsident Macron drängte bereits darauf, bei der Wiederaufrüstung nur auf europäische Lieferanten zu setzen. Trumps Bruch mit der jahrzehntelangen Weltordnung könnte einen Profiteur hervorbringen: China. Peking könnte sich nun für viele Länder als verlässlicher(-er) Handelspartner anbieten, und darüber hinaus Lücken füllen, welche eine protektionistische USA hinterlassen. Wird 2025 also ein Jahr für chinesische Aktien?
Die Anleger strömen bereits nach Hong Kong
Der Markt in Hong Kong scheint das Urteil schon getroffen zu haben. Der dortige Leitindex Hang Seng boomt. Seit Trumps Amtsantritt hat der Index über 21 Prozent zugelegt, während der S&P 500 seitdem um sieben Prozent gefallen ist. Laut Bloomberg gab es seit der Dotcom-Blase keine so große Divergenz mehr zwischen den beiden Börsenbarometern.
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