Es ist ein ausgesprochenes politisches Ziel, nachhaltige Investments in Europa erheblich zu verstärken. Das wirkt sich auf die Emission und Beratung von Investmentprodukten aus.
Die Zahlen sind beeindruckend: Vergangenes Jahr wurden rund 219,1 Milliarden Euro in nachhaltige Projekte investiert, und die Assets von Investmentfonds und Vermögensverwaltern legten bis Ende 2018 um mehr als 41 Milliarden Euro auf insgesamt 133,5 Milliarden Euro zu. Knapp 45 Milliarden Euro sind dabei in Investmentfonds angelegt, das Vermögen der deutschen Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus erhöhte sich um acht Prozent auf 38,6 Milliarden Euro.
Dies soll auch politisch weiter forciert werden, betont der Münchener Rechtsanwalt Sebastian Wintzer aus der bank- und kapitalmarktrechtlich orientierten Kanzlei Waigel, der sich regelmäßig mit nachhaltigen Investments beschäftigt. „Im Zuge des Pariser Nachhaltigkeitsabkommen und dem Ziel, bis 2050 CO2-Neutralität herzustellen, ist eine Initiative für Nachhaltigkeit in der Europäischen Union geschaffen worden, die unter anderem so viel privates Kapital wie möglich in nachhaltige Investments führen will. Bis zu 270 Milliarden Euro seien jährlich an Investitionen notwendig, um diese nachhaltigen Ziele zu erreichen, so die EU-Kommission.“
Nachhaltige Investments identifizieren „Das wirkt sich natürlich auf die Arbeit von Anlageberatern und Vermögensverwaltern aus. Sie werden in Zukunft angehalten sein, im Rahmen des Wertpapierfragebogens mit dem Anleger nicht nur seine Risikoklassifizierung festzulegen, sondern dann auch das Interesse an nachhaltigen Investments. Damit ist eine bessere Beratung zur Nachhaltigkeit bei Geldanlagen vorgesehen. Natürlich besteht keine Verpflichtung dazu, dass Wertpapierfirmen nachhaltige Investments anbieten. Aber der Anreiz dazu steigt narütlich durch die Vorgaben der EU-Kommission, mit den Anlegern dezidiert ihr Interesse an nachhaltigen Anlagen zu besprechen. Und natürlich ist davon auszugehen, dass dieses Interesse groß sein wird“, betont Sebastian Wintzer.